Weltbild und Wirtschaftskrise – Liegt hier der Lösungsansatz?
Wenn ich Zeitungs- und Journalberichte (hierzulande und international) über die Kriseninterventionen vieler Staaten lese, kommen mir große Zweifel über deren Sinnhaftigkeit. Warum? Ein kurzes Zitat aus dem Buch: Inseln der Nachhaltigkeit – Logbuch für ein neues Weltbild, 2001, Residenz (NP-Buch) kann das erklären.
Was haben Weltbildkrisen mit der Form unseres Wirtschaftssystems zu tun? Die einfache Antwort auf diese Frage ist: Alles! Somit hat auch die Wirtschaftskrise alles mit der Weltbildkrise zu tun!
Was ist ein Weltbild?
„… Das Weltbild einer Gesellschaft ist Grundlage aller Handlungen der Mitglieder dieser Gesellschaft. Das Weltbild ist die Summe all dessen, was jedes Mitglied der Gesellschaft als wahr und nicht weiter hinterfragbar akzeptiert. Es ist die Summe all jener Axiome und Voraussetzungen, die uns Menschen durch die Realität dieser Welt führen. Mehr noch, das Weltbild ist schlechthin verantwortlich dafür, was die Menschen als Realität ansehen. Es ist eben buchstäblich unser „Bild (oder der Raum) von der Welt“, es bestimmt unsere Realität.
Wirtschaftliche Handlungen sind wesentliche Bereiche des Lebens in der Gesellschaft. Sie basieren ebenso wie alle anderen Handlungen auf den als wahr anerkannten Grundlagen des Weltbildes einer Gesellschaft. Wirtschaftliches Handeln ist hauptsächlich bestimmt von drei wesentlichen Weltbildfaktoren, nämlich dem Menschenbild, dem Entwicklungsbild und der Werteskala der Gesellschaft. …“
Über die Zielkrise
Ich glaube wirklich nicht, dass die Wirtschaftskrise, die auf eine tiefe Zielkrise der Gesellschaft zurückzuführen ist, einfach dadurch zu lindern ist, indem nur das „alte Wirtschaftssystem“ mit Kapitalspritzen am Leben erhalten wird. Wenn wir den Weltbildwandel und den damit verbundenen Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft nicht bedenken, ist der Ausweg aus der Krise in weiter Ferne.
Die gute Nachricht aber ist auch „hörbar“. Es ist durchaus möglich, Schlüsse aus dem Weltbildwandel für die Wirtschaft zu ziehen. Sicher können wir Lösungen vorwegnehmen. Auch Unternehmen können sich auf die Zeit nach der Krise – unter den Rahmenbedingungen eines stärker werdenden neuen, ganzheitlichen Weltbildes – vorbereiten.
Herzlich,
Heinz Peter Wallner
Wien, 26. Februar, 2009
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