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Einige Minuten, um die Gegenwart zu erhellen

Einige Minuten, um die Gegenwart zu erhellen
by Heinz Peter Wallner

Assoziationen für Führungskräfte

Meine neue Artikelreihe: „Inspiriert von Peter Sloterdijk“

Im Jahr 2019 werde ich auf meinem Blog mit einer neuen Artikelreihe beginnen, die auf einer Metaebene meine Leserschaft inspirieren will und zur freien Assoziation einlädt. Als Ausgangsbasis möchte ich Gedankenskizzen von Peter Sloterdijk verwenden, die mich als interessierten Leser seiner Werke zum Nachdenken angeregt und die bei mir Assoziationen zu meiner Arbeit als Führungskräftetrainer und Organisationsberater geweckt haben. Mehrfach schon habe ich auf Arbeiten von Sloterdijk Bezug genommen und dabei erkannt, wie sehr mich seine Texte faszinieren und immer wieder in neue geistige Sphären entführen. Seine Sichtweisen und Antworten auf große Fragen sind ein „intellektuelles Flammenmeer“, mal Lunte, mal Sprengmittel (Jürgen Nielsen-Sikora, Glanz&Elend – Magazin für Literatur und Zeitkritik).

Es ist mir lange schon ein großes Anliegen, ein paar dieser Gedankenreisen auch meinen LeserInnen zur Verfügung zu stellen. Die neue Artikelreihe werde ich anders gestalten, als Sie es von mir bisher gewohnt sind. Die Artikel sollen nur kleine Impulse geben und anregen, weiter nachzudenken. Sie werden daher so kurz gehalten sein, dass wenige Minuten reichen, den Sinn zu erfassen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und ebenso spannende Gedankenreisen, wie sie mir gegönnt waren.

Hier gleich eine Einladung zur ersten Reise!

Das Bild ist in zwei Hälften geteilt. Die linke Bildhälfte zeigt ein Foto einer alten Säulenhalle in einer verfallenen Fabrik in Venedig. Die Säulen sind sehr stark und aus Ziegeln gebaut. Die rechte Bildhälfte zeigt eine dunkelblaue Fläche mit dem gelben Text: „Der übende Mensch“. Zusätzlich der Name des Autors Dr. Heinz Peter Wallner und der Slogan: Learning to change. Weiteres der Hinweis auf die Quelle: Mit Inspirationen aus Peter Sloterdijks Gedankenfeuerwerk.

Philosophie für Führungskräfte

Meisterschaft und der übende Embryo – Johann Wolfgang von Goethe als Lehrmeister

Aus einem unfertigen Goethe einen weniger unfertigen Goethe zu machen, lautete das Kredo von Johann Wolfgang von Goethe. Wohl kaum ein anderer hat dem Üben so eine Bedeutung in seinem Leben gegeben wie der Universalgelehrte. Was wir über Goethe lesen können, zeigt, dass er aus seinem Leben ein Übungsfeld gemacht hat. Die gesamte Anthropotechnik (diese befasst sich mit den Eigenschaften und Denkprozessen des Menschen) wird mit diesem Satz von Goethe zum Ausdruck gebracht: „Eine tätige Skepsis: welche unablässig bemüht ist, sich selbst zu überwinden, um durch geregelte Erfahrung zu einer Art von bedingter Zuverlässigkeit zu gelangen“ (Maximen und Reflexionen 1203 – gefunden in Sloterdijk, Zeilen und Tage, Seite 151). Wird darin nicht in unermesslicher Dichte zum Ausdruck gebracht, was uns sonst in diversen Selbsthilfe-Büchern umständlich und aus einer halbwissenden Perspektive geschrieben, zum gelangweilten Lesen vorgelegt wird?

Selbstmanagement aus der Sicht Goethes

Liegt in Goethes Aussage nicht schon alle Weisheit für unser Selbstmanagement?

  • Reflektiere täglich, bringe eine gesunde Skepsis dir selbst gegenüber zum Ausdruck
  • Sei unablässig bemüht und übe
  • Höre niemals auf, dich selbst zu überwinden
    (im Jargon des Selbstmanagements: verlasse die Komfortzone)
  • Mache immer neue Erfahrungen
  • Gelange dadurch zu einem gewissen Maß an Zuverlässigkeit, werde ein übender Mensch!

Selbstmanagement aus der Sicht Sloterdijks

Peter Sloterdijk zeigt, wie das Leben durch einen übenden Fleiß zu einem höheren Leben werden kann. Er meint: „geboren sind wir schon, zur Welt aber kommt nur, wer sich vorwärtsarbeitet. Kreatives Leben gebiert sich selbst.“ (Zeilen und Tage: Seite 150)

Unsere Übung im Self-Leaderhip und Selbstmanagement wird so mit einer ganz neuen Bedeutung aufgeladen:

  • Erst ein übender Mensch hat die Chance, in der Welt wirklich anzukommen.
  • Kreatives Leben – ein Leben in voller Agilität – beginnt bei der Übung, mit der wir uns selbst zur Welt bringen.

Also: kappen wir die Nabelschnur!

Herzlich, Ihr Heinz Peter Wallner 

 

Weitere Artikel der Reihe:

Agile? Wider die rationalistische Entgeisterung der Organisation

Verwöhnungstendenzen in der Gesellschaft

Der Weltzustand vom Chaos aufwärts betrachtet

Offene Stelle: Co-Redakteur einer Vollendungsgeschichte

 

Meine Inspirationsquelle für diese Zeilen:

Peter Sloterdijk, 2012, Zeilen und Tage – Notizen 2008 – 2011, Suhrkamp, 2. Auflage

Meine persönliche Darstellung des Self-Leaderships: Heinz Peter Wallner, 2016, TAKE FIVE – Die fünf Schlüssel zu mehr Lebendigkeit und innerer Stärke, Edition Summerhill, 1. Auflage, www.take-five-for-life.de, Link: Book2Look

Visuelle Aufbereitung und mit klarem Führungsbezug: Heinz Peter Wallner, Kurt Völkl, 2017, Fokus Self-Leadership – Gesunde und wirkungsvolle Selbstführung in Zeiten hoher Komplexität, Edition Summerhill, 1. Auflage, www.selfleadership.pro, Link: Book2Look

Video: Veränderung ganzheitlich verstehen – Heinz Peter Wallner auf YouTube

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Dr. Heinz Peter Wallner Learning to change! Dem Wandel begegnen, Komplexität meistern, auf höhere Ebenen kommen! Führungskräftetrainer, Strategie- und Changeberater, Buchautor, Vortragender, mit 25 Jahren Berufserfahrung. Leadership, Self -Leadership und Persönlichkeitsentwicklung, Umgang mit Veränderung und hoher Komplexität (VUCA Welt), Leading Change, Entscheidungsfindung und neue emotional-intuitive Führungskompetenzen für agile Führungsformen. Das ganzheitliche und kreative Design wird Sie überraschen. Web: www.hpwallner.com Takern I 109, 8321 St. Margarethen/Raab, Österreich Mobil: +43-664-8277375 Office: +43-664-8277376 Mail: wallner [at] trainthe8.com Office: office [at] trainthe8.com

2 Kommentare

  1. Schön, Sie wieder zu „entdecken“, Herr Wallner.
    Beschäftige mich gerade näher mit der lernOS (cogneon, Simon Dückert)) und bin bei diversen Recherchen über Sie „gestolpert“.
    Herzlichen Gruß

  2. Hallo Herr Schön, das freut mich! Ich hoffe, es geht Ihnen gut. Mit lernOS vonm Simon Dückert habe ich keine Erfahrungen; ein Kollege hat mir das Modell einmal vorgestellt. Ich arbeite immer wieder mit dem VSM von Stafford Beer; denke, es gibt da viele Ähnlichkeiten. Klingt sehr spannend. Vielleicht treffen sich unsere Wege wieder einmal. Liebe Grüße,
    Peter Wallner

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