Kollektives Denken – Und welchen Wert hat die Meinung?
Heute etwas, was mich persönlich sehr beschäftigt und schon lange fasziniert. Ich möchte das Thema „kollektives Denken“ hier einbringen, weil es eine neue Perspektive erzeugen kann und weil es mit dem neuen Weltbild für die Wirtschaft sehr stark zusammen hängt. Es ist auch die alles beherrschende Krise nur ein Ausfluss kollektiven Denkens, leider mit negativem Vorzeichen. Außerdem ist die Vorstellung des kollektiven Denkens für eine ganzheitliche Organisations- oder Teamentwicklung ein ganz zentraler Punkt.
Das All-sehende Auge
Ausgangspunkt all meiner Überlegungen war ein Zitat im wunderbaren Buch „Das All-sehende Auge“ von David R. Hawkins. Dieses Zitat hat mein Denken vor eine große Herausforderung gestellt (und ganz nebenbei mein Ego tief beleidigt). Es lautet:
Wenn man sorgfältig prüft, findet man, dass alle Meinungen wertlos sind. Alle sind sie Nichtigkeiten, haben keine Bedeutung, und es wohnt ihnen keinerlei Verdienst inne.
Der Wert der Meinungen
Kann das sein? Kann das überhaupt so gemeint sein, wie es hier steht? Sind es nicht die Meinungen, die unseren Intellekt erst auszeichnen? So sehr ich auch an Diskussionen Gefallen finden kann und so sehr ich mit großem Engagement an meinen Meinungen feile, so klar ist es mir doch auch geworden, woher diese Meinungen kommen. Sie sind nicht mehr, als Gedankenkonstrukte meines Egogeistes.
Nur nicht anhaften
Ich halte es daher heute so: Es ist gut und meist auch hilfreich eine Meinung zu haben, aber es tut nicht gut, an der Meinung anzuhaften. Und es muss mir in jeder Situation ganz bewusst sein, dass diese Meinung nur die Oberflächlichkeit des Egos erreichen kann. Meinungen sind nicht tief, sie sind nicht von Dauer und so gesehen, im wahren Sein ohne Bedeutung. Ein Schritt dorthin führt über die Vorstellung des kollektiven Denkens.
Mit diesem Modell wird sehr schnell klar, wie Meinungen entstehen und wie sie sich im kollektiven Gedankenstrom zu einem Ganzen integrieren und jede Differenzierung sich auflöst. Auch die Unterschiedlichkeit der Gedanken und Meinungen ist letztlich nur eine Konstruktion des Geistes. Ich möchte der Frage des kollektiven Denkens einige Beiträge in den nächsten Tagen widmen.
Herzlich,
Heinz Peter Wallner
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