Am Punkt der Entscheidung: Wo Leben entsteht
Hat ein mechanisches Pendel etwas Lebendiges in sich? Provokant? Ja. Bei aller Skepsis gibt es doch einen Punkt, den das Pendel einnehmen kann, wo es „am Leben anstreift“ und mit dem Universum in Kontakt kommt. Genau dann, wenn das Pendel in einer vertikalen Stellung „Oben“ am höchsten Punkt für einen Augenblick inne hält und eine Entscheidung trifft: links oder rechts?
In diesem Moment, und nur in diesem Moment, ist das Pendel im direkten Austausch mit dem Universum und streift die Essenz des Lebens. Es ist an einem Punkte der Entscheidung angekommen. Eine Vorhersage, auf welche Seite das Pendel ausschlägt, ist nicht möglich, es hat einen Augenblick lang Freiheit zur Entscheidung, in einem sonst vorherbestimmten Dasein als einfache Maschine.
Leben und Entscheidung
Hier liegt auch der Unterschied zum Leben. Als Mensch befinden wir uns dauerhaft genau an diesem Punkt. Wir sind ein komplexes „Pendelsystem“, das aus Millionen von Pendeln besteht, die sich immer in großer Anzahl an einem Punkt der Entscheidung befinden. Jedes Leben steht im dauernden und integrierten Wechselspiel mit dem Universum („interbeing“ oder die Vernetztheit allen Seins). Der Physiker Alternativnobelpreisträger Hans-Peter Dürr zeigt das wunderbar auf und bietet auch chaotische Pendel für Demonstrationen an.
Entscheidungspunkte im Entwicklungsmodell
Mit dem „train the eight“ Modell – dem Lernen in der liegenden Acht – bilden wir zwei Durchgänge durch den Ursprung, dem Punkt der Entscheidung ab. Beim Übergang vom zweiten in den dritten Quadranten (aus der neuen Haltung hin zum neuen Tun) wird uns eine Entscheidung abverlangt. Wir entscheiden uns hier zwischen dem Stillstand und der Tat.
Entscheiden wir uns gegen die Umsetzung, dann wird die gesetzte Ursache keine Wirkung hervorbringen. Unsere Gedanken enden als Träumerei und bringen keine neue Form in die Welt. Fällt die Entscheidung aber für die Tat aus, dann nimmt die Ursache ihren Lauf und erzeugt Wirkung durch unser Tun. Nach der Erkenntnis der Wirkung müssen wir erneut eine Entscheidung treffen. Wir können uns für oder gegen die gute Wiederholung aussprechen. Entscheiden wir uns gegen die gute Wiederholung so wird die neue Form (das neue Muster) keinen Bestand haben und wieder vergehen.
Entscheidung zur Wiederholung
Entscheiden wir uns für die Wiederholung dann wechseln wir aus dem vierten wieder in den ersten Quadranten und treten die Wiederholung an. Mit neuen Ursachen können wir steuern und auf neue Wirkungen hoffen.
Der Entwicklungs- und Veränderungsprozess in „train the eight“ wird durch diese zwei Punkte der Entscheidung sehr lebendig. Freudige Entscheidungsfindung im Augenblick bringt uns die Essenz des Lebens in die Veränderung.
Herzlich,
Heinz Peter Wallner
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Liebe Grüße
Prof.Lit. Inetti