Home Blogartikel Selbstführung – Nichts kann am Menschen bleiben, wie es war. Du musst Dein Leben ändern (RMR).

Selbstführung – Nichts kann am Menschen bleiben, wie es war. Du musst Dein Leben ändern (RMR).

Selbstführung – Nichts kann am Menschen bleiben, wie es war. Du musst Dein Leben ändern (RMR).
by Heinz Peter Wallner

Selbstführung – Nichts kann am Menschen bleiben, wie es war!

„Nichts kann am Menschen bleiben, wie es war – die Gefühle werden reformiert, der Habitus wird neu geprägt, die Gedankenwelt von Grund auf restrukturiert, das gesprochene Wort saniert. Das ganze Leben erhebt sich als Neubau auf dem Fundament der guten Wiederholung.“ Dieses Zitat aus Peter Sloterdijks Buch „Du musst Dein Leben ändern“, 2009, Seite 640, liest sich wie eine viel wortgewaltigere Version des „Lernen in der liegenden Acht“ (train the eight). Im Kern geht es dabei um Selbstführung oder Selfleadership.

Neues entsteht im Geist

Beim „Lernen in der liegenden Acht“ beginnt das Neue im Geist. Gedanken entstehen als fokussierter Geist, als Schwingung. Die Gedanken sinken in den Körper ab und werden zum gefühlten Wissen. Wir laden unsere Gedanken mit Gefühl auf und machen sie somit zum Werkzeug der Veränderung. Aus dem Gedanken entsteht Gefühl und eine neue Haltung. Gestärkt können wir zur Tat schreiten und ins Tun übergehen. Alsbald aber ziehen wir neue Erkenntnisse aus unserem Tun und verändern unsere Gewohnheiten.

Lernen in der liegenden Acht - Wallner: Abbildung des Lernmodells train the eight - entlang einer liegenden Acht werden vier Quadranten durchlaufen, die Geist, Herz, Bewegung und Form genannt werden.

Die Kurzformel jeder Veränderung

Geist – Herz – Bewegung – Form  (Neues Denken – neue Haltung – neues Tun – neue Erkenntnis) und die ständige Wiederholung.

  • Geist – Neues Denken: die Gedankenwelt wird von Grund auf restrukturiert
  • Herz – Neue Haltung: die Gefühle werden reformiert
  • Bewegung – neues Tun (auch Kommunikation): das gesprochene Wort wird saniert
  • Form – neue Erkenntnis (auch Muster, Gewohnheiten):  der Habitus wird neu geprägt

Wenn Sie meinen Blog verfolgen, dann haben Sie schon viel über das „Lernen in der liegenden Acht“ gelesen. Es bringt Veränderung auf eine einfache Formel: Übe, Übe, Übe.  Es macht Menschen zu Übenden und zu Veränderungskünstlern. Wenn wir einen Blick in Unternehmen werfen, dann sind die Veränderungskünstler oft nicht beliebter als die bekannten Hungerkünstler, die in den Zirkussen meist nicht mehr waren, als eine „Attraktion auf dem Weg zu den Ställen“ (nach Peter Sloterdijk), zu den eigentlichen Attraktionen.

Wiederholung als Erfolgsfaktor

Der Aspekt, den ich aber heute diskutieren möchte, ist die Wiederholung. Die Wiederholung schafft Muster und Gewohnheiten, und ist somit das kulturprägende Element. So kommt es, dass die Wiederholung oft zur Katastrophe ausartet, nämlich immer dann, wenn wir das Falsche in unsere Wiederholungsreihen integrieren.

Wahrlich bietet uns der Prozess der Enkultivierung eine Vielzahl kleiner und mittlerer Katastrophen an, die uns im Namen der Werte, der Tugenden und der heiligen Sitten prägen. Nicht selten wird dabei das Schlechteste für uns das Selbstverständliche, das wir nicht in Frage zu stellen wagen.

Besser als die einfache Kopie

Die Wiederholung macht den Menschen einerseits zur billigen Kopiermaschine, die nachahmt, nachäfft, was im Namen der Kultur vorgelebt wird. Andererseits aber bietet gerade die Wiederholung auch eine große Chance an, den Mühen der Ebene zu entkommen und zu einem Artisten zu werden. In der liegenden Acht – die selbst ein Symbol der Wiederholung darstellt – durchlaufen wir immer auch den Quadranten der „Neuen Erkenntnis“. Genau hier treffen wir die Entscheidung zur Wiederholung!

Wir können aber nicht nur entscheiden, ob wir die Wiederholung antreten oder nicht. Es liegt auch ganz an uns eine neue Ethik in diesen Entscheidungsprozess einfließen zu lassen. Dabei möchte ich keiner wertegetriebenen Ethik das Wort reden, im Gegenteil. Ich sehe die Chance viel mehr in einer evolutionären Ethik, die auf ein dem Menschen innewohnendes intuitives Grundverständnis  zurück greift:

Maxime für das Handeln

Examine each question in terms of what is ethically right, as well as what is economically expedient. A thing is right when it tends to preserve the integrity, stability, and beauty of the biotic community. It is wrong when it tends otherwise.

Zitat zu finden bei Aldo Leopold, A Sand County Almanac, auf Seite 262

Obwohl ich dieses Zitat erst kürzlich verwendet habe (Artikel: Was ist das neue Oben?) ist es hier erneut an der richtigen Stelle im Einsatz. Mehr an Ethik brauchen wir nicht.

Das Fundament ist gute Wiederholung – die Iteration

Wir bauen das neue Leben, das neue Wirtschaften, die nachhaltige Entwicklung auf dem Fundament der guten Wiederholung. Wiederholt wird nur, was der evolutionären Ethik entspricht. Neuerdings sind wir als Menschen zur Unterscheidung der Wiederholung aufgerufen. Um dazu überhaupt in der Lage zu sein, brauchen wir das „Schwert“, um uns von der Herrschaft der eigenen Gewohnheiten zu befreien („Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert“  – Matthäus 10, 34).  Und wie Peter Sloterdijk sehr treffen schreibt: „Die Klinge der Unterscheidung ist die Apokalypse, die jetzt geschieht oder nie.“

Herzlich,

Heinz Peter Wallner 

 

Weitere Artikel:

Der Heureka!-Prozess in der liegenden Acht – train the eight

Wie Gedanken die Welt formen – positives Denken – train the eight

Self-Leadership – ganzheitliches Führungskräftetraining beginnt bei der eigenen Persönlichkeit – ein online Videokurs

Der akrobatische Weg der Führungskraft

 

Meine aktuellen Bücher:

 

Dr. Heinz Peter Wallner Learning to change! Dem Wandel begegnen, Komplexität meistern, auf höhere Ebenen kommen! Führungskräftetrainer, Strategie- und Changeberater, Buchautor, Vortragender, mit 25 Jahren Berufserfahrung. Leadership, Self -Leadership und Persönlichkeitsentwicklung, Umgang mit Veränderung und hoher Komplexität (VUCA Welt), Leading Change, Entscheidungsfindung und neue emotional-intuitive Führungskompetenzen für agile Führungsformen. Das ganzheitliche und kreative Design wird Sie überraschen. Web: www.hpwallner.com Takern I 109, 8321 St. Margarethen/Raab, Österreich Mobil: +43-664-8277375 Office: +43-664-8277376 Mail: wallner [at] trainthe8.com Office: office [at] trainthe8.com

Ein Kommentar

  1. Hallo Peter,
    besonders gut gefällt mir: „Nicht selten wird dabei das Schlechteste für uns das Selbstverständliche, das wir nicht in Frage zu stellen wagen.“
    Also, immer wieder den Blickwickel ändern. Und „wiederholen“.
    Inetti

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