Entwicklung und vertikale Spannungen
Will der Mensch sich verändern, braucht er eine vertikale Spannung als Triebkraft für den Weg nach oben. Das gilt auch für Menschen in Unternehmen, die sich mit Veränderungsprozessen befassen dürfen. Erst aus einem Oben ergibt sich der Sinn der Veränderung. Was gibt uns Orientierung für den Weg? Dazu ein paar Gedankenskizzen zur Frage: Entwicklung und vertikale Spannungen.
Eine ethische Leitlinie
„Examine each question in terms of what is ethically right, as well as what is economically expedient. A thing is right when it tends to preserve the integrity, stability, and beauty of the biotic community. It is wrong when it tends otherwise.” (Zitat zu finden bei Aldo Leopold, A Sand County Almanac, auf Seite 262).
Schon 1949 publizierte Aldo Leopold diesen weisen Satz, der eine Richtschnur für ethisches Handeln darstellt. Heute verstehe ich die Tiefe der Aussage besser. Sie lässt mich ein „oben“ definieren, ohne dabei eine neue wertegetriebene Ethik belasten zu müssen. Als Mensch bin ich Natur (nicht bloß ein „Teil von ihr“), bin Schöpfung und Evolution in einem. Es ist natürlich in uns, zu wissen, was gut ist für das Ganze, für die Menschen, für uns selbst.
Die Verträglichkeit des Handelns
Jede Handlung prüfen wir intuitiv auf Verträglichkeit mit dem Fortschreiten der Evolution. Ich möchte es so formulieren: Alles, was die Vielfalt und die Komplexität der Welt erhöht, liegt im Flow der Evolution und ist daher positiv.
Im Jetzt (es auf morgen zu verschieben macht keinen Sinn) die Komplexität zu erhöhen meint beispielsweise:
- neue menschliche Beziehungen einzugehen und mit Menschen in Resonanz kommen
- Wissen aufzubereiten und offenzulegen
- neue Formen zu schaffen und Produkte zu entwickeln, die Menschen besser leben lassen
- Sonnenenergie einzufangen
- Leben zu retten oder einfach einen Tweet abzuschicken.
Der Beginn liegt immer im Geist
Entwicklung heißt auch im Geist zu beginnen. Neues Denken mit einer neuen Haltung anzureichern und mutig neue Wege zu versuchen und daraus zu lernen. Neues Denken, neue Haltung, neues Tun und neue Erkenntnis – entlang der liegenden Acht in immer währender Wiederholung (train the eight).
Solange wir auf der liegenden Acht im Schwingen bleiben ist es gut, und für heute ist genug gesagt. Dazwischen wie immer ein kleiner Spaziergang? „Ob in Achterschleifen oder einfach gerade aus, es ist die heiterste Form der Reinigung“, meint Cooper.
Herzlich,
Heinz Peter Wallner
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