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Veränderung: Ein Pol des Widerspruchs verändern vs bewahren

Als Führungskraft sind Sie es gewohnt, mit Widersprüchen zu leben: Das Nähe-Distanzproblem, das Vertrauen-Kontrolle-Dilemma oder die Fragen Individuum oder Team und Freiraum oder Vorgaben sind Beispiele unlösbarer Widersprüche. Der Grundwiderspruch „Verändern oder Bewahren“ ist ebenso immer auf der Agenda der Führungskraft. Hierbei handelt es sich auch um eine Aporie, einen nicht lösbaren Widerspruch, den Sie nur „prozessierend lösen“ können.

Veränderung = Change

Veränderung und Lernen in Organisationen gewinnen zunehmend an Bedeutung, weil sich Wirtschaft und Gesellschaft in Europa mit einem substanziellen Wandel konfrontiert sehen, von dem die Krisen der letzten Jahre die Vorboten gewesen sind. Entweder wir schaffen den Wandel weg vom herrschenden Kapitalismus hin zu einer kooperativen, lebendigen und achtsamen Wirtschaft – viele würden sie „nachhaltige Wirtschaft“ nennen – oder wir spielen gemeinsam und im großen Stil „Titanic“.

Change Management = Veränderungsmanagement:

Können sich Unternehmen wirklich dauernd verändern? Aufgrund des schnellen Wandels der Gesellschaft und der Wirtschaft scheinen Unternehmen zunehmend einem dauernden Veränderungsdruck ausgesetzt zu sein. Wir sagen heute „Change happens“. Wer hat noch Zeit einen Veränderungsprozess vorzudenken, zu planen und gedeihlich umzusetzen (also Zeit für einen klassischen Change Management Prozess)? Nach meiner Interpretation von Wandel müssen wir verschiedene Ebenen unterscheiden. Auf der Makroebene der unternehmerischen Strukturen kann sich nur in längeren Zeitabschnitten eine tiefe Veränderung vollziehen. Das Unternehmen hat ein „Muster“ mit dem es am Markt agiert und in Resonanz kommt – es folgt einem Attraktor. Dieses Muster ist nur mit großem Energieeinsatz, mit erheblichen Schmerzen und zwischenzeitlichem Leid (für die betroffenen Menschen) und daher nur selten tiefgreifend zu verändern. Der Veränderungsbedarf, den die Umwelt in das Unternehmen bringt, muss sehr hoch sein. Diese eher seltene wirklich tiefe Veränderung bringt das Unternehmen in einen Übergangsraum, in dem es temporär an Leistungsfähigkeit verliert, instabil wird und somit einen schwankenden und gefährlichen Zustand durchläuft. Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob wirklich ein neuer Attraktor erreicht wird und auch nicht, ob der neue Zustand der wirklich bessere und erfolgreichere Zustand sein wird.